7 Fragen zum Unterschied zwischen Jeans und anderen Hosen
Die Fragen beantwortet Marco Rahn von BYTEMYSTORK
Zum einen sind da die “Zutaten” einer Jeans, also die Baumwolle, der 5 Pocket-Schnitt, die Köperbindung und die Indigo-Färbung. Außerdem noch die Nieten und Knöpfe aus Metall, das Label-Patch und die Kontrastnähte. Zum anderen vermitteln Jeans ein Lebensgefühl, das sich am besten mit Freiheit, Unabhängigkeit beschreiben lässt.
Als in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Jugend anfing, Jeans zu tragen, war das auch ein Zeichen von Rebellion. Heute dagegen gehören Jeans durch alle Gesellschaftsschichten und Altersklassen hindurch zur Standard-Garderobe. Aber .. einer Jeans hängt auch immer etwas Imperfektes an. Auswaschungen und aufgeriebener Stoff sind nur die sichtbarsten Zeichen. Jeans wollen gar nicht perfekt sein. Gute Jeans altern mit Würde und sehen mit der Zeit immer besser aus. Im Gegensatz zu Anzughosen und Jogginghosen zum Beispiel.
Köper! So heißt die typische Webart, mit der Jeansstoff gewebt wird. Während bei der Leinwandbindung immer “eins drunter, eins drüber” gilt, ist es bei der Köperbindung meist “drei drunter, eins drüber”. Deshalb sind die meisten Blue Jeans auf der Innenseite heller als auf der Außenseite.
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Jetzt solltest du nach der Baumwolle fragen.
Baumwolle ist DAS Ausgangsmaterial für Jeansstoff schlechthin. Je geringer der Baumwollanteil einer Jeans, desto weniger wird sich die Hose wie eine Jeans tragen und auch weniger wie eine Jeans aussehen. Leinen und Hanf sind z.B. tolle Materialien, aber wenn ihr Anteil im Jeansstoff zu groß wird, fällt der Stoff nicht mehr wie bei einer richtigen Jeans und die Hose trägt sich auch anders.
Die ersten Jeans hatten ja nur vier Taschen: die beiden vorderen, die kleine vordere Münztasche und die rechte hintere Tasche, die aufgesetzt ist. Die linke hintere Tasche kam als fünfte Tasche erst später dazu. Dieser 5 Pocket-Schnitt und der Jeans-typische Reißverschluss-Stil, der schmale Saum am Beinabschluss und einigen anderen Dinge machen den Jeans-Stil aus.
Die klassische Blue Jeans ist aus Indigo-gefärbtem Stoff. Indigo ist zu allererst ein lausiger Farbstoff. Die Farbe liegt nur auf der Faser auf und ist zudem nicht lichtecht. D.h. dass Gebrauch und Licht die Farbe der Hose verblassen lassen. Genau das ist es aber, dass die Jeans mit der Zeit so gut aussehen lässt. Bei andersfarbigen Jeans wird dieser Effekt nachgeahmt, so dass sich diese vergleichbar verhalten.
Achte mal darauf, wie unecht eine Jeans auf dich wirkt, wenn mehr als eine der “Zutaten” Baumwolle, 5 Pocket-Schnitt, Köperbindung und Indigo-Farbstoff ersetzt wurden. Eine Jeans mit Chino-Schnitt wirkt noch halbwegs wie eine Jeans, wenn der Rest stimmt. Nimmst Du jetzt aber eine andere Farbe, ist es eher eine Chino. Oder wenn der Baumwolle zu viel Kunstfasern beigemischt werden. Sie liegt dann am Körper eher schlauchförmig an oder fällt einfach nur glatt runter. Wenn dann noch das Taschen-Design Jeans-untypisch ist, sieht’s meist einfach nur schlecht aus. Also .. stay pure!
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