7 Fragen zum Preisunterschied zwischen hellen und dunklen Jeans
Die Fragen beantwortet Marco Rahn von BYTEMYSTORK
Also erstmal stimmt das nur bei gleichwertigen Jeans, z.B. Modelle aus einer Serie mit identischer Ausstattung. Außerdem haben einige Hersteller eine Mischkalkulation, so dass deren dunkle Modelle im Preis etwas höher sind als nötig und die hellen dafür etwas günstiger. Aber zu deiner Frage: helle Jeans durchlaufen, nachdem sie geschneidert wurden, einen zusätzlichen Prozessschritt, die sogenannte Veredlung. Die ist kostenintensiv und für unsere Umwelt problematisch.
.. finde ich in diesem Fall nicht. Die Jeansproduktion als solche ist schon umweltbelastend. Wir bei BYTEMYSTORK führen ja nur nachhaltig produzierte Modelle. Also solche, bei denen die Umweltbelastung so gering wie möglich gehalten wurde. Also mit Verwendung von Bio-Baumwolle und recycelten Materialien und gleichzeitigem Verzicht auf giftige Chemikalien. Trotzdem verbraucht die Produktion einer Jeans Ressourcen. Und das gilt besonders für helle Jeans.
Ein Beispiel: der Stoff für eine typische Bluejeans wird aus zwei Fäden gewebt, einem weißen Faden und einem mit Indigo tiefblau gefärbten Faden. Das ergibt durch die spezielle Webetechnik, die sogenannte Köperbindung, den typischen Jeansstoff, der auf einer Seite hell und auf der anderen Seite blau ist. Diese Hose ist, wenn sie produziert wurde, auf der Außenseite blau. Meist tiefblau. Wenn Du eine helle Jeans machen willst, kommt dann noch die Veredlung. D.h., dass die tiefblaue Jeans industriell gewaschen wird. Bei nachhaltig produzierenden Herstellern erfolgt das z.B. mit Ozon-Wäsche. Außerdem werden zusätzliche Ausbleichungen eingebracht, z.B. mittels Laser. Das sind technik- und zeitintensive Arbeiten. Deshalb muss eine helle Jeans, also eine Jeans, die bei der Produktion künstlich gealtert wurde, teurer sein als eine noch ursprünglich dunkle Jeans.
Das hängt natürlich vom Hersteller und vom Veredlungsgrad ab. Bei Jeans in der Preisklasse zwischen 100€ und 200€ kostet die helle Variante durchaus 20 oder 30 Euro mehr als das dunkelste Modell. Wenn die Jeans ansonsten absolut identisch sind.
Ja, du brauchst ja ganz andere Maschinen als bei der eigentlichen Jeansproduktion. Z.B. Waschautomaten mit Material für den Abrieb, um Stonewash-Effekte zu erzeugen. Oder Textil-Laser. Oder Bleiche. Die Veredlung bindet damit Investitionen, macht richtig Arbeit und verbraucht zudem viel Energie. Außerdem fallen die abgenommenen Faserteile und die Farbe als Abfall an, der praktisch nicht recycelt werden kann. Also echter, finaler Müll. Deshalb finde ich es aus ökonomischer Sicht sinnvoll und aus Umwelt-Sicht auch richtig, dass helle Hosen teurer sind als dunkle.
Nein. Viele können dunkle Hosen sehr gut tragen. Dunkle Jeans lassen uns zudem etwas schlanker erscheinen. Andererseits gibt es viele, denen eine dunkle Jeans einfach nicht steht, bei denen die hellen Modelle besser aussehen. Dann empfehle ich ein helles Modell. Am Ende geht es doch darum, dass die angeschaffte Jeans ordentlich produziert und dann möglichst gerne, oft und lange getragen wird und nicht nur im Kleiderschrank liegt.
Ja, bezogen auf Preis und Umweltgewissen schon. Es gibt aber tatsächlich noch eine gute Nachricht. Ecru-Jeans, also Jeans deren Stoff nicht gefärbt wurde, sind sehr hell. Leider nicht hellblau wie eine Vintage-Jeans, aber ein sehr heller Beige-Ton, fast weiß. Diese Jeans sind, bezogen auf ihre Produktion, die ressourcenschonendsten.

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Ecru-Jeans im Webshop
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